Blut – "ein ganz besonderer Saft": Medizinische, historische, ethisch-religiöse Betrachtungen aus jüdischer Sicht und mehr

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Blut – "ein ganz besonderer Saft": Medizinische, historische, ethisch-religiöse Betrachtungen aus jüdischer Sicht und mehr

Veranstalter
Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg; Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg
Veranstaltungsort
Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg
PLZ
69117
Ort
Heidelberg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
14.07.2023 - 14.07.2023
Website
http://www.hfjs.eu/aktuell/veranstaltungen.html#blut
Von
Dorothe Sommer, Presse / Öffentlichkeitsarbeit, Hochschule für Jüdische Studien

Der interdisziplinäre Workshop zum Thema "Blut ist ein ganz besonderer Saft" am 14. Juli an der Hochschule für Jüdische Studien lockt mit einer wissenschaftlich breitgefächerten Herangehensweise an die faszinierende Körperflüssigkeit.

Blut – "ein ganz besonderer Saft": Medizinische, historische, ethisch-religiöse Betrachtungen aus jüdischer Sicht und mehr

Referent:innen nutzen den gesamten Tag, beginnend um 11 Uhr, um in kurzen Vorträgen die Bedeutung von Blut aus der Perspektive ihres jeweiligen Forschungsgebietes zu erläutern.

So wird unter anderem dem Begriff in jüdischen und christlichen Kontexten der Vergangenheit und Gegenwart nachgegangen, aber auch dem Nutzen von tatsächlichem Blut in der modernen Medizin. Während der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Werner Arnold, sich dem Thema Blut im Modernen Vorderen Orient widmen wird, greift Dr. Andreas Brämer, stellvertretender Direktor des Hamburger Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, den Komplex Schächten und die Schächt-Debatte in Deutschland seit 1945 auf. Aus Rom wird Rav Riccardo di Segni, Oberrabbiner von Rom und selbst Arzt mit dem Spezialgebiet der Radiologie, zugeschaltet sein, der auf „Genes, Genius and Blood in Ashkenazi Communities“ eingehen wird.

Der Workshop ist Teil eines Forschungsprojektes von Rav Prof. Dr. Birgit Klein (Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg), das sie gemeinsam mit ihrem Projektpartner, dem Hämatologen und Onkologen Prof. Dr. Michael Schmitt (Universität Heidelberg), durchführt. Gerade der interdisziplinäre Ansatz des am Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg angesiedelten Projektes macht es möglich, die ethisch-religiösen Implikationen im Umgang mit Blutprodukten, Transplantation und Gentechnik zu erörtern.

Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei und offen für alle. Für Kabbalat Schabbat und Kiddusch wird um Anmeldung bis zum 7. Juli gebeten (per E-Mail unter registration@hfjs.eu). Eintritt frei.

Programm

11:00–13:00 Uhr
Moderation: Prof. Dr. Ronen Reichman, HfJS

Rabbiner Netanel Olhoe, Universität Potsdam: Der Begriff Dam/„Blut“ in Thora und Talmud

Prof. Dr. Johannes Heil, HfJS: Christliche Devianz und die Entstehung des Ritualmordvorwurfs gegen Juden (11.–12. Jh.)

Carmen Stamm, HfJS: Blut Christi – Blut Marias. Weibliche Aspekte der Eucharistie und ihr möglicher Bezug zum Ritualmordvorwurf

Prof. em. Dr. Annette Weber, HfJS: Die Sakralität der Tahara in den mittelalterlichen Monumental-Mikwen (zugeschaltet per Zoom)

13:00–14:00 Uhr
Mittagspause

14:00–16:00 Uhr
Moderation: Dr. Désirée Schostak, HfJS

PD Dr. Wolfgang Treue, Historisches Institut Universität Essen-Duisburg: Das Blutmotiv im Trienter Judenprozess (1475–1478)

Rav Riccardo Di Segni, Oberrabbiner von Rom, Arzt: Genes, Genius, and Blood in Ashkenazi Communities (zugeschaltet per Zoom)

Rabb. Prof. Dr. Birgit Klein, HfJS: Blut als Heilmittel in jüdischen Traditionen und die apologetischen Reaktionen

Prof. Dr. Michael Schmitt, MHBA, Zelluläre Immuntherapie, Med. Klinik V, UKHD: Blutprodukte als Arzneimittel

16:00–16:30 Uhr
Kaffeepause

16:30–18:00 Uhr
Moderation: Prof. Dr. Michael Schmitt

Prof. Dr. Werner Arnold, Rektor der HfJS: Bedeutung und Verwendung von Blut im Modernen Vorderen Orient

Prof. Dr. Guido Sprenger, Ethnologie, Universität Heidelberg: Zur Freude der Unsichtbaren: Blut und rituelle Kommunikation in Südostasien

PD Dr. Andreas Brämer, Stellv. Direktor, Institut für die Geschichte der deutschen Juden: Schächten und Schächt-Debatten in Deutschland seit 1945 – Einführende Bemerkungen

19:00–22:00 Uhr
Karibische Kabbalat Schabbat-Feier an der Hochschule, anschließend Kiddusch

Kontakt

E-Mail: presse@hfjs.eu

http://www.hfjs.eu/aktuell/veranstaltungen.html#blut